Anschaffungskosten für eine dreiteilige Anzugkombination (Business-Dreiteiler) sind weder vollumfänglich noch anteilig als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit anzuerkennen1.
Es handelt sich hierbei nicht um typische Berufskleidung im Sinne von § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 6 EStG, sondern um bürgerliche Kleidung. Aufwendungen für bürgerliche Kleidung als unverzichtbare Aufwendungen der Lebensführung (§ 12 Nr. 1 Satz 2 EStG) sind grundsätzlich nicht als Werbungskosten abziehbar und nicht aufteilbar2.
Die Qualifizierung eines Kleidungsstücks als typische Berufskleidung scheidet immer dann aus, wenn (wie hier) die Benutzung -objektiv- als normale bürgerliche Kleidung im Rahmen des Möglichen und Üblichen liegt3. Aufwendungen für bürgerliche Kleidung führen selbst dann nicht zum Betriebsausgabenabzug, wenn diese Kleidung ausschließlich bei der Berufsausübung benutzt wird4 oder das konkrete Kleidungsstück ohne die beruflichen Gründe überhaupt nicht angeschafft worden wäre5.
Bundesfinanzhof, Urteil vom 18. Juni 2024 – VIII R 32/20
- BFH, Urteil vom 16.03.2022 – VIII R 33/18, BFHE 276, 120, BStBl II 2022, 614, Rz 11 ff.[↩]
- vgl. BFH, Urteil vom 16.03.2022 – VIII R 33/18, BFHE 276, 120, BStBl II 2022, 614, Rz 11[↩]
- vgl. BFH, Urteil vom 16.03.2022 – VIII R 33/18, BFHE 276, 120, BStBl II 2022, 614, Rz 16[↩]
- vgl. BFH, Urteil vom 16.03.2022 – VIII R 33/18, BFHE 276, 120, BStBl II 2022, 614, Rz 18[↩]
- vgl. BFH, Urteil vom 16.03.2022 – VIII R 33/18, BFHE 276, 120, BStBl II 2022, 614, Rz 20[↩]